Bundesweit über 700 Gebäude in Orange

© Allianz Arena | B. Ducke

Bild: FC Bayern München sagt mit Zonta Nein zur Gewalt an Frauen und Mädchen

Pressemitteilung Zonta Union | Aktuelles | Politik | Frauen

Berlin, 09. Dezember 2019 – Zontians in Deutschland setzten 16 Tage lang sichtbare Signale gegen Gewalt an Frauen. Die Allianz für Frauenrechte wächst. Der CSW64 vom 9. bis 20. März 2020 in New York wird zur wichtigen Zusammenkunft für Frauenrechte weltweit.

130 Zonta Clubs in Deutschland beteiligt

Am 10. Dezember ist der Internationale Tag der Menschenrechte. Von Melbourne in Australien bis Santa Clarita in Kalifornien: Rund 1.200 Zonta Clubs der Frauenrechtsorganisation Zonta International setzten vom 25. November bis zum 10. Dezember weltweit orange Leuchtzeichen gegen die verbreitetste Form der Menschenrechtsverletzung. Sie schlossen sich wiederholt dem Aufruf „Orange The World" der UN Women zur UNiTE-Kampagne „16 days of activism against gender-based violence" der Vereinten Nationen an, darunter 130 Zonta Clubs in Deutschland.

Überwältigendes Signal

Unter dem globalen Motto „Zonta Says NO" erstrahlten am 25. November zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen allein in Deutschland mehr als 700 Gebäude in Orange, darunter die Allianz-Arena in München, der Berliner Funkturm, der Düsseldorfer Landtag, die Dresdener Kunsthofpassage, das Hamburger Hotel Atlantic Kempinski und die Paulskirche in Frankfurt. In Dortmund und Osnabrück leuchteten mehr als 80 Gebäude. In Leverkusen und Mönchengladbach fuhren Busse des öffentlichen Personenverkehrs in orange.

Dem Auftakt folgten in zahlreichen Städten und Kommunen öffentliche Diskussionen, Flashmobs und Informationsveranstaltungen. „Die diesjährigen Aktionen sind ein überwältigendes Signal gegen die Gewalt, der unzählige Frauen und Mädchen weltweit täglich ausgesetzt sind.

Die internationale Allianz gegen Gewalt an Frauen und Mädchen wächst. NGOs wie Zonta haben daran einen maßgeblichen Anteil", sagt Susanne von Bassewitz, Präsidentin des internationalen Frauennetzwerkes Zonta International.

Initiative „Stärker als Gewalt" schafft breites nationales Bündnis

Die Düsseldorferin begrüßt in diesem Zusammenhang auch die am 25. November gestartete Initiative „Stärker als Gewalt" des Bundesfamilienministeriums. „,Stärker als Gewalt' sorgt für ein breites nationales Bündnis in Deutschland. Das ist entscheidend für die Umsetzung längst geltenden Rechts. In diesem Sinne arbeiten wir seit Jahren für die konsequente Anwendung der Istanbul-Konvention zur Verhütung von Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt."

Verbindliche Völkerrechtsvereinbarungen

Die Istanbul-Konvention und die 1979 verabschiedete Frauenrechtskonvention CEDAW (Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women) zählen zu den wichtigsten Völkerrechtsvereinbarungen für die Rechte von Frauen und Mädchen. Wie viel für ihre zuverlässige Umsetzung auch in Deutschland noch zu tun bleibt, unterstreicht Birgit Mähler.

Die Mediatorin, Familien- und Paartherapeutin aus Hamm sitzt für die Union deutscher Zonta-Clubs im Deutschen Frauenrat: „Noch im 40. Jubiläumjahr der Frauenrechtskonvention müssen wir feststellen, dass das auch von der Bundesrepublik Deutschland rechtverbindlich ratifizierte Dokument zu wenig Anwendung und Beachtung in der Praxis findet. CEDAW ist in Deutschland noch zu wenig bekannt."

Es gibt keine Ausreden mehr

Das am 27. November 2019 anlässlich der CEDAW Jubiläumsfeier in Berlin vom Bundesfamilienministerium zunächst als Vorabdruck vorgelegte Handbuch zur Frauenrechtskonvention der Vereinten Nationen leistet daher nach Auffassung der Union deutscher Zonta-Clubs einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis ihrer Bedeutung: „Es gibt keine Ausreden mehr dafür, das Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung von Frauen und Mädchen etwa auch durch sexualisierte Gewalt zu ignorieren", sagt Christiane Walter, Präsidentin der Union deutscher Zonta-Clubs.

Mit 20 Delegierten zum CSW64 in New York

2020 wird die Weltgemeinschaft den fünfundzwanzigsten Jahrestag der Pekinger Erklärung und Aktionsplattform (1995) begehen. „2020 ist ein entscheidendes Jahr für die beschleunigte Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung aller Frauen und Mädchen weltweit", betont Susanne von Bassewitz. „Dazu gehört auch die Bekämpfung der weltweit weitverbreiteten Praxis von sogenannten Kinderehen, die insbesondere Mädchen bedroht. Nur mit einer Beendigung dieser unglaublichen Menschenrechtsverletzung lassen sich die Nachhaltigkeitsziele bis 2030 umsetzen." Mit 20 Delegierten aus vielen Ländern sowie im Rahmen von eigenen Side Events wird Zonta International daher auch an der 64. Tagung der Frauenrechtskommission vom 9. bis 20. März 2020 im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York teilnehmen. Zu der Tagung werden zahlreiche Vertreter von Mitgliedstaaten, UN-Einheiten und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) aus allen Regionen der Welt erwartet.

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